#webET2020 - Global inequalities in the context of the COVID-19 pandemic
Österreichische Entwicklungstagung ONLINE
Die COVID-19-Pandemie hat nichts "ausgeglichen" - trotz der Tatsache, dass einige Staatsoberhäupter das Virus bekommen haben, sind sie nicht in der gleichen Weise betroffen wie marginalisierte Menschen auf der ganzen Welt. In fast allen Regionen der Welt ist die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 bisher in den Ländern am höchsten, in denen die Kluft zwischen Arm und Reich am grössten ist. Brasilien, das ungleichste Land Lateinamerikas, hat bei weitem die höchste Zahl von Infizierten. Dasselbe gilt für Südafrika und die Vereinigten Staaten. Dort und anderswo lässt sich der Zusammenhang zwischen Ungleichheit und hohen Infektionsraten bis hinunter auf die regionale und manchmal sogar lokale Ebene nachweisen.
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie kommen zu den bestehenden Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Ländern hinzu. Laut Oxfam haben "die 2.153 Milliardäre der Welt mehr Reichtum als die 4,6 Milliarden Menschen, die 60 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen". Die Pandemie hat diese Kluft vertieft und die Ungleichheit auf der Welt noch verstärkt.
Zusätzlich zu ihren schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen und ihren Todesopfern erleben wir einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit, eine Verarmung der bereits prekären und anfälligen Teile der Bevölkerung und die Umsetzung teilweise fragwürdiger autoritärer Maßnahmen.
Die Covid-19-Krise verursacht eine soziale, wirtschaftliche und politische Krise von unabsehbarer Dauer. Die Opfer sind oft bereits marginalisierte Mitglieder der Gesellschaft, für die Heimarbeit, soziale Distanzierung oder Fernunterricht keine Option sind oder fatale Folgen haben. Es steht außer Frage, dass Covid-19 die globalen Ungleichheiten weiter vertieft. Bestehende Ungleichgewichte werden verstärkt.
Selbst Länder, in denen die Zahl der Fälle gering geblieben ist, haben heute mit einem Rückgang der ausländischen Investitionen, einem drastischen Rückgang der Rohstoffpreise, des Tourismus, der Währungen und der Überweisungen von Migranten, Exportverlusten und Kapitalflucht von historischem Ausmaß zu kämpfen. Die ärmsten Bevölkerungsschichten, die auch in "normalen Zeiten" ein Leben von der Hand in den Mund führen müssen, leiden unter Hunger und Elend, die durch die abrupte "Abschaltung" der Wirtschaft verursacht werden.
Zudem missbrauchen autoritäre Regime die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie, um progressive politische Kräfte zu unterdrücken. Internationale Menschenrechtsorganisationen berichten von einer alarmierenden Zahl von Verletzungen der Pressefreiheit und Angriffen auf Aktivist*innen.
In dieser #webET2020 werden wir daher mit unseren internationalen Referenten* die Auswirkungen von Covid-19 auf die globalen Ungleichheiten diskutieren. In 4 Online-Dialogen werden wir uns einzelne Weltregionen genauer ansehen, da die Dynamiken hier sehr unterschiedlich sind.
Termine und Details zu den 4 Online-Dialogen:
1) Asien/Indien
Zwischen steigenden COVID19-Infektionen, schrumpfender Wirtschaft und autoritärer Politik.
Fr. 13. November 2020, 10:00-12:00 Uhr (österreichische Zeit)
Online Dialog mit Redner*innen aus/über Asien (Jayati Ghosh, Shalini Randeria, Venkat Ramnayya)
Sprache: Englisch
2) Lateinamerika/Brasilien und Peru
Vertieft oder transformiert COVID 19 bestehende Ungleichheiten und den Autoritarismus?
Fr. 13. November 2020, 14:00-16:00 Uhr (österreichische Zeit)
Online Dialog mit Redner*innen aus/über Lateinamerika (Ivo Lesbaupin, Camila Moreno, Tarcila Rivera-Zea)
Sprache: Spanisch mit Übersetzung ins Englische
3) Afrika/Kenia und Uganda
Illegale Finanzströme und Steuergerechtigkeit.
Sa. 14. November 2020, 10:00-12:00 Uhr (österreichische Zeit)
Online Dialog mit Redner*innen aus/über Afrika (Attiya Waris, Luckystar Miyandazi, David Kabanda)
Sprache: Englisch
4) Globaler Blick: Ein Syntheseversuch.
Sa. 14. November 2020, 14:00-16:00 Uhr (österreichische Zeit)
Online Dialog mit Redner*innen aus/über Asiens, Lateinamerikas, Afrikas und Europas (Jayati Ghosh, Ivo Lesbaupin, Luckystar Miyandazi, Dorcas Erskine)
Sprache: Englisch
Ort: Im virtuellen Raum! Alle eingeschriebenen Teilnehmer*innen erhalten den Link zum Zoom-Webinar.
Anmeldung:
Die Anmeldung zur Veranstaltung ist notwendig, damit Ihnen der Zoom-Link zugeschickt werden kann! Bitte melden Sie sich hier an!
Vorveranstaltung:
Beste aller Welten - Reden über Ungleichheit
Mi., 11. November 2020, 18:30 Uhr
ONLINE (ZOOM-Webinar)
Anmeldung unter: anita.winkler@jku.at
ACHTUNG: ANMELDESCHLUSS AM 10.NOVEMBER!